Ein Fest des Lebens

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Ein Fest des Lebens

Man soll die Feste feiern, wie sie fallen.

„Viel Glück und viel Segen auf all deinen Wegen, Gesundheit und Frohsinn, sei auch mit dabei.“ So oder so ähnlich erlingt es jedes Mal freudig, wenn wir im Seniorenkreis unserer Gemeinden ein oder mehrere Geburtstagskinder beglückwünschen und hochleben lassen. Und in den (leider) seltenen Momenten, in denen „meine“ blau-weisse Hertha eine grandiose Leistung auf den Platz zaubert, da klingt es von den Rängen des Olympiastadions ebenso grandios „Oh, wie ist das schön, sowas hat man lange nicht gesehn…“ Beim Karneval steht dagegen vielleicht eher ein „Pferd auf dem Flur“. So viele Feste, so viele Gelegenheiten zum Singen gibt es. Das ist auch gut so, denn man soll die Feste bekanntlich feiern, wie sie fallen, weil niemand weiß, wann sich wieder die Gelegenheit ergibt. Auch in Großziethen wurde Anfang Oktober gefeiert. Nicht irgendetwas, sondern ein Fest des Lebens und ein Fest des Glaubens und das gleich doppelt. Am Samstag wurden mehrere junge Leute in unserem "Jungen Gottesdienst - PSLAM" getauft und nur einen Tag später feierten wir die Jubelkonfirmation mit Menschen, die vor 35, 50 oder mehr Jahren konfirmiert wurden. Unsere älteste Teilnehmerin blickte gar auf 80 Jahre Konfirmation zurück. Unfassbar! Welch eine Gnade - ein so langes Leben in Glaube, Hoffnung und Liebe! Und welche Freude, die Taufe und die Jubelkonfirmation im gleichen Ort und am selben Wochenende feiern zu können. Da treffen unterschiedliche Generationen aufeinander, unterschiedliche Lebenserfahrungen, unterschiedliche Alltagsrituale und unterschiedliche Sichtweisen in wohl den meisten Bereichen des Lebens. Und dennoch: Von jung bis alt, verbunden im gleichen Glauben und letztlich auch der gleichen Hoffnung auf ein von Gott behütetes Leben. Mich erfüllt es mit Dankbarkeit und Freude zu sehen, wie der Glaube auch heute noch über alles Trennende hinweg die Generationen verbindet. Mit Dankbarkeit und Freude, denn unsere Gesellschaft ist in vielen Bereichen geprägt von um sich greifender Unversöhnlichkeit und der Betonung all dessen, was die Menschen voneinander trennt und unterscheidet. Vor diesem Hintergrund tut ein Fest des Lebens besonders gut. Ein Fest, bei dem Verbindendes in den Blick gerückt wird, weil aus dem Nebeneinander und schon gar nicht aus dem Gegeneinander der Menschen Gutes erwachsen wird. Gutes wächst hingegen dort, wo Ausgleich geschieht und Verbindendes gesucht wird, so wie bei einem Fest des Glaubens und des Lebens, wie wir es an diesem Wochenende gleich doppelt feiern werden. Welche Dynamik und Lebendigkeit der Glaube auch heute noch hat, das ist mir vor wenigen Wochen nochmal deutlich geworden, als ich zum ersten Mal in meinem Leben in Israel war. Von den Geschehnissen und den Erzählungen aus einem kleinen Land am Rande einer lebensfeindlichen Wüste geht ein Gedanke aus, der die Menschen in aller Welt seit nunmehr 2000 Jahren begeistert: Liebe deinen Nächsten, wie dich selbst! Ein Gedanke, der sich in der Taufe wiederfindet, in den Konfirmationsjubiläen und überall dort, wo Menschen sich nicht gegeneinander stellen, sondern das Miteinander suchen.  Für jede Situation, in der das geschieht, fällt mir auch wieder ein Lied ein: „So ein Tag, so wunderschön, wie heute. So ein Tag, der dürfte nie vergehn!“



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